Infoabend „Jede Art von Bewegung zählt!“
Herz-Kreislauf Erkrankungen und Krebs – Prävention vor Dauerdiagnose
Die Gesundheits- und Rehasport-Abteilung des VfL Buchloe lud zu Fachvorträgen in die VfL-Halle ein. Im voll besetzten Saal referierten Heilpraktikerin Michaela Schilling und Dr. med. Sascha Chmiel, Buchloer Chefarzt der Kardiologie, zu Prävention und Ernährung bei Herz-Kreislauferkrankungen sowie Krebs.
Chmiel berücksichtigte in seinen Ausführungen sowohl die primäre (Verhinderung) wie auch sekundäre Prävention (nach Erkrankung). Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die führende Ursache von vorzeitigem Tod. In Europa seien dies 42 Prozent aller Todesfälle bei Frauen und 38 Prozent bei Männern vor einem Alter von 75 Jahren. Neben den von Chmiel als „Schicksal“ benannten genetischen Veranlagungen, spiele die Wahl des richtigen Lebensstils die Hauptrolle. Diesen bezeichnete der Kardiologe als Chance. „Wir können gegensteuern“. Wichtiger Indikator sei der Blutdruck. Bei 68 Prozent der Bevölkerung ist ein erhöhter Blutdruck bekannt, 54 Prozent werden behandelt und davon „nur 27 Prozent sind gut eingestellt, also kontrolliert“. Die meisten Risikofaktoren sind bekannt und Übergewicht zähle nicht zum Schicksal, mahnte Chmiel schmunzelnd an. Hauptursache von Übergewicht sei, entgegen weit verbreiteter Annahme, nicht die zu hohe Energiezufuhr, sondern primär der zu geringe Energieverbrauch. Einen blutdruckfreundlichen Lebensstil zeichne neben wenig Salz, einer kaliumreichen Ernährung, richtigem Gewicht, weitgehendem Verzicht auf Alkohol und Nikotin eine ausreichende Bewegung und Fitness aus. „Jede Art von Bewegung zählt – und jedes bisschen ist besser als gar nichts“, so Chmiel. Sei Bewegung elementar, so könne man auf Nahrungsergänzungsmittel getrost verzichten. Diese dienten der „Bekämpfung des schlechten Gewissens“ und hätte ansonsten keine Zusatznutzen, da es in Deutschland keine Mangelsituation an Nährstoffen gebe.
Heilpraktikerin Michaela Schilling schloss sich den Ausführungen des Chefkardiologen an. Sie widmete sich neben der körperlichen „Hardware“ auch vertiefend der geistigen und seelischen „Software“. Gibt es auch keinen verbindlichen präventiven Schutz gegen eine Krebserkrankung, so könne man doch vieles tun. Neben einem rauchfreien Leben mit wenig Alkohol, seien Bewegung und die Ernährung wichtige Stellschrauben. Die Heilpraktikerin ist nach eigener Aussage eine große Freundin des sogenannten „clean-eatings“, dem „sauberen Essen“ mit regionalen, frischen Produkten. Auch die seelische Zufriedenheit und deren Pflege nehme in der gesundheitlichen Prävention eine sehr wichtige Rolle ein. „Stehe ich zufrieden auf und gehe ich zufrieden ins Bett?“ so Schilling. Sie riet den Zuhörern Glücksmomente zu aktivieren, Probleme weit möglichst zu beseitigen sowie Abend- und Morgenrituale zu pflegen. „Du musst den Brunnen graben, bevor Du Durst hast.“, schloss Schilling ihren Vortrag ab.